Der Glaspalast ist ein Industriedenkmal in Augsburg, welches 1910 als vierte und letzte Ausbaustufe der Mechanischen Baumwollspinnerei und Weberei Augsburg in Betrieb genommen wurde. Er liegt an der nach dem ersten großen Firmenleiter der SWA benannten Otto-Lindenmeyer-Straße. Die Produktion endete 1988 mit dem Konkurs der Firma. Das Bauwerk war zeitweise im Besitz der Stadt Augsburg und wurde 1999 an Ignaz Walter verkauft. Als Refinanzierung der Renovierung wurde hierbei der Abriss der Weberei-Shedhallen des Werkes gestattet. Dieses Neubaugebiet wird heute als Aumühle bezeichnet, wodurch der ehemalige Werkname fortlebt. Der Glaspalast wird heute überwiegend kulturell genutzt. In ihm befindet sich das Kunstmuseum Walter, das H2 – Zentrum für Gegenwartskunst und eine Zweigstelle der Staatsgalerie Moderne Kunst. Geschichte: Nach seiner Fertigstellung im Jahr 1910 diente der Glaspalast als Baumwollspinnerei. Ende der 1980er Jahre reagierte die SWA nicht auf die Veränderungen in der Textilindustrie und erkannte nicht, dass die Produktion im Ausland kostengünstiger erfolgen konnte. Die Stadt Augsburg unternahm im Jahr 1987 den Versuch, durch Erwerb des Gebäudes für 14 Millionen DM die wirtschaftliche Situation des Unternehmens zu stabilisieren und damit Arbeitsplätze zu retten. Der Konkurs 1988 konnte jedoch nicht verhindert werden. Das Gebäude wurde 1989 an einen Immobilienkaufmann veräußert, jedoch nach Uneinigkeiten über die Erschließung für Einzelhandelszwecke von der Stadt wieder zurückgenommen. Danach gab es mancherlei Nutzungskonzepte für das Industriedenkmal. So scheiterte ein Versuch des Oberbürgermeisters Peter Menacher, das Gebäude Lothar-Günther Buchheim als Standort für das von ihm geplante Museum der Phantasie anzubieten. 1997 gründete sich in Augsburg ein Verein zur Errichtung eines Textilmuseums, der den Glaspalast hierfür ins Gespräch brachte. Im Jahr 1999 kaufte der Bauunternehmer Ignaz Walter für 10,3 Millionen DM das Gebäude von der Stadt. Er wollte das Objekt als Zentrum für Kultur und Medien gestalten, wobei das Erdgeschoss für das Textilmuseum noch geraume Zeit im Gespräch blieb, bis sich die Stadt zu dessen Einrichtung auf dem ehemaligen Gelände der Augsburger Kammgarn-Spinnerei (AKS) durchrang. 2002 eröffnete der Eigentümer seine private Kunstsammlung im neuen Museum Walter und die Galerie Noah ließ sich in der Baulichkeit nieder. Im Jahr 2006 wurde das gegenwärtige Nutzungskonzept realisiert.
Location Info
Beim Glaspalast 1
86153 Augsburg